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Google Stadia

​Zurzeit kommen immer mehr Angebote zu Cloud Gaming auf den Markt. Dienste wie z.B. Google Stadia machen es möglich, aktuelle Games mit guter Auflösung auf verschiedenen Geräten zu Streamen, von Laptop über Fernseher bis hin zu (gewissen) Smartphones. Die teure Hardware fällt somit fast komplett weg. Eine Übersicht über die verschiedenen CloudGaming Dienste ist hier zu finden.
Um mehr über Cloud-Gaming zu erfahren, habe ich mir Google Stdia zu Herzen genommen und den Dienst vorerst einen Morgen lang getestet. Mein Erfahrungsbericht:

Abo Einrichten

Über meinen bestehenden Google-Account konnnte ich ich mir einen konstenlosen Stadia Account erstellen; Nickname festlegen, Bild auswählen, fertig!
Um das ganze Cloud-Gaming Feeling zu erleben, habe ich den Account gleich in einen Google Stadia Pro Account umgewandelt, im ersten Monat kostenlos, danach 10 Franken pro Monat. Dafür werden mir eine höhere Auflösung, mehr Games und die Möglichkeit, Google Stadia an meinem TV zu nutzen, versprochen. Für letzteres benöitge ich zudem noch einen Stadia Controller und einen Chromecast Ultra, welche ich mir für 120 Franken zusätzlich auch noch leiste. Ob ich diesen Controller wirklich brauche, werde ich später noch herausfinden.
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Hardware in betrieb nehmen

Google Stadia auf Laptops
Nach etwa einer Woche kommt der Stadia Controller per Post bei mir an und ich versuche gleich, ihn mit meinem schon etwas älteren Macbook Air zu koppeln. Dafür greife ich zuerst mit der Google Stadia iOS App auf den Controller zu und verbinde ihn mit dem WLAN. Danach kann ich den Controller ziemlich leicht über eine Tastenkombination mit Google Stadia auf meinem Chrome Browser verbinden. Das ging also wirklich einfach!
In Schulen verbreitet sind auch Chromebooks, mit welchem man vor allem auf den Clouddiensten von Google arbeitet. Diese sind sicher nicht für Gaming bekannt, da sie über eher leistungsschwächere Hardware verfügen. Aber auch hier läuft Stadia einwandfrei ohne Ruckler problemlos.
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Google Stadia auf Smartphone / Tablet
Laut Informationen von Google ​funktioniert Stadia vor allem auf mobilen Android Geräten. Ich habe den Dienst deshalb an einem Samsung Galaxy A6 Tablet getestet. Nach herunterladen der App aus dem Google Play Store funktioniert Cloud Gaming auch hier quasi Mit "Plug and Play". Als iPhone-Besitzer war ich etwas enttäuscht, dass die Stadia iOS-App  zwar erhältlich, aber nicht zum Spielen genutzt werden kann. Allerdings gibt es seit neuestem die Möglichkeit, Stadia als Webapp über Safari zu nutzen (dafür nötig ist iOS 14.3). Und auch hier, alles läuft problemlos, wenn auch der Bildschirm meines iPhones für manche Games schlicht zu klein ist. Aber hey - Smartphones werden ja immer grösser..
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Aus Zufall habe ich eine weitere Funktion für Smartphones entdeckt; ich habe Stadia auf Safari gestartet, ohne einen Controller gekoppelt zu haben. Daraufhin konnte ich die Touch-Pad Funktion testen (s. Bild). Recht gewöhnungsbedürftig, dass die Knöpfe über den halben Bildschirm verstreut sind (vor allem die L1/2 und R1/2 Tasten sind eher unpraktisch), aber mit etwas Weiterentwicklung könnte auch dieses Feature seine Berechtigung haben.
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Google Stadia an TV
Google Stadia am TV einzurichten, war bisher am umständlichsten; nicht nur deshalb, weil man dafür noch extra einen Chromecast Ultra benötigt (den ich aber mit dem Controller mitgeliefert erhielt). Also hinter den TV klettern, noch einen Stromplatz suchen und den Chromecast an Strom und HDMI anschliessen. Danach muss der Chromecast erstmal eingerichtet werden. Dafür benötige ich die Google Home App auf dem Smartphone, die Einrichtung ist nach etwa 5 Minuten erledigt. Den Controller muss ich wieder über meine Stadia App koppeln, ebenso geht das Auswählen der Games nur über die App, also alles etwas umständlicher als bisher.

Da mein Stadia Pro Testaccount mittlerweile ausgelaufen ist, teste ich das kostenlose Bomberman Online. Leider verstehe ich das Spiel nicht wirklich auf Anhieb und das Matchmaking dauert relativ lange, wonach ich nach 10 Minuten die Stadia wieder beende; die Streamingqualität war aber auch auf dem TV genau gleich gut wie auf den anderen Geräten. Allerdings sehe ich den Erfolg von Stadia nicht am TV - da hängt schon meine Switch und Playstation dran, das passt für mich so.
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Weitere Controller
​Als Alternative zum kostenpflichtigen Stadia Controller können laut Angaben von Google u.a. auch herkömmliche Controller wie z.B. der Playstation DualShock Controller genutzt werden (mehr dazu hier). Ich habe einen PS4 Controller und einen Xbox One Controller über mein Macbook Air getestet und auch da war die Kopplung sehr einfach. Via Bluetooth konnte ich das Gerät mit dem Laptop verbinden und auf Stadia hat er sofort funktioniert. Wer also nicht via TV spielen möchte, kann getrost auf den recht teuren Stadia Controller verzichten.
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Kompatible Controller

Games testen

BildDie Store Ansicht von Google Stadia - auffällig das rote PRO bei den jeweiligen Titeln.
Ich mache mich daran, ein Game auszusuchen. Ich merke bereits, dass ohne Stadia Pro Account wohl nicht allzu viele Games zur Verfügung stehen, da bei vielen Titeln das "Pro" unten links deutlich sichtbar ist. Dazu sehe ich, was ich schon vielerorts gelesen habe, dass die bekannten Titel auch beim Pro Abo noch relativ viel kosten (Red Dead Redemption 2 z.B: noch immer CHF 69.-). Im Store finde ich alle Games aufgelistet, je nach Kategorie ob ganz kostenlos ohne Stadia Pro (momentan nur 2 Games), kostenlos mit Pro Account oder wie genannt grössere Titel zum Kaufen. Das Zurechtfinden im Store funktioniert recht gut - trotzdem würde ich mir hier die "Für Sie vorgeschlagen" Funktion wünschen, wie man sie bereits aus Serien- und Film-Plattformen kennt.
Ich wähle also Hitman 2 aus und bin ohne mühsamen Download oder lange Wartezeiten sofort im Spiel angekommen und kann losspielen. Die Grafik sieht mindestens so gut aus wie auf meiner Playstation 4 und auch das Handling mit dem Stadia Controller funktioniert gut - auch wenn er mir noch etwas klobig in der Hand liegt.
Auch bei anderen Games, die ich anspiele, fühle ich mich wohl und vergesse schnell, dass dieses Game irgendwo auf einem Google-Rechner für mich läuft, tolle Sache!

Ich habe nur Einzespieler Games getestet und konnte leider die Splitscreen-Funktion bei local co-op Games noch nicht testen, da in meinem Umfeld niemand einen Stadia Pro Account hat. Dieses Feature sieht aber vielversprechend aus!

Fazit

Das faszinierendste an Google Stadia ist für mich die Technik, die dahinter steckt. Ich kann auf enorm vielen verschiedenen Geräten spielen, auf welchen ich vorher nie auf die Idee gekommen wäre. In meinen Erfahrungen hat das immer ohne Ruckler und spürbare Latenz funktioniert. Wahrscheinlich könnte ich damit nicht auf Esports Niveau Shooter spielen, aber das kann ich ja sowieso nicht.. Warum hat es mich also doch nicht so gepackt?
Das liegt wohl an zwei Dingen: Die Auswahl an kostenlosen Games mit dem Pro-Account ist relativ gross und beherbergt auch viele kleinere Indie-Games; obwohl mich diese reizen, fehlt mir schlicht die Zeit, mich mit dieser Menge auseinanderzusetzen und das passende Game auszuwählen (in etwa so, wie ich bei Netflix immer lange brauche, bish ich eine tolle Serie finge - es sei denn, sie sei mir bereits bekannt). Der zweite Grund wird der sein, dass eben gerade die bekannten, grossen Titel noch immer kosten und ich diese auch auf meiner Play Station mit mehr Rabatten kaufen kann oder bereits gekauft habe. Google wird da aber bestimmt vorwärts machen und mit der Zeit weitere Titel, vielleicht sogar Exclusives, integrieren. Toll wäre auch eine Funktion, bereits eingekaufte Titel von Playstation / Steam, etc. in die Stadia-Bibliothek zu integrieren.
Der Dienst ist also sicher zukunftsweisend, steckt noch etwas in den Kinderschuhen, aber hat grosses Potential. Ich werde die Entwicklung gerne weiterverfolgen und bin gespannt, was da noch so kommen wird.
Für die Game-Zone sehe ich das Potential darin, recht günstig an tolle Indie-Games zu kommen, welche ohne grosse Zusatzhardware auf den Geräten der Schule gespielt werden kann, sei das über den Stadia Pro Account oder in Zukunft mit hoffentlich noch mehr kostenlosen Titeln.
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​Mike Buser, PHBern 


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