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Politik in Games

Democracy 3 / Positech Games / Press Kit
Sind Games politisch? Dürfen sie politisch sein? Kann man Games und Politik überhaupt trennen? Diese Fragen tauchen im Gaming-Diskurs immer wieder auf und sollten deshalb auch einen Platz in der Game-Zone haben. Eine recht klare Antwort auf diese Frage liefert Tobias Nowak in der Podcast-Reihe "Games und Politik" des Deutschlandfunks:
Games sind ein noch sehr junges Medium. Diese Kulturform hat bisher weder das Selbstbild, noch den kritischen Apparat entwickelt, zum Beispiel der Kinofilm ihn seit Jahrzehnten hat, Literatur, Theater, Film und bildende Künste sogar seit Jahrhunderten. Bevor das Computerspiel – vor allem AAA-Titel, also die auffälligen Blockbuster – mit der Tatsache versöhnt ist, dass seine Inhalte immer auch politisch sind, müssen Publikum und Spielbranche noch etwas reifen. Die immer wiederkehrende Diskussion darüber, ist der Weg dahin (Tobias Nowak - Der Mythos des umpolitischen Computerspiels).
Welche Auswirkungen die Politik auf die Gaming-Szene und nicht zuletzt auf die Inhalte der Games hat, soll im Folgenden beleuchtet werden.

Szenen aus der Gaming Branche

BildWahlkampfwerbung in Animal Crossing
Animal Crossing von Nintendo ist ein ruhiges, gemächliches Spiel, ein Zufluchtsort neben dem stressigen Alltag - auch während der Corona-Pandemie. Im September 2020 hat das Wahlkampfteam um Präsidentschaftskandidat Joe Biden die friedliche Inselwelt aufgewirbelt. Wahlkampfschilder können im Spiel heruntergeladen und auf der persönlichen Insel aufgestellt werden. Auch in der Vergangenheit wurde Animal Crossing schon für politische Statements benutzt, etwa zu den Protesten in Hongkong oder der "Black Lives Matter" Bewegung.
Als Antwort darauf, ob dies nun mit dem politischen Einfluss zu weit gehe, meint zeit.de online Autorin Eike Kühl: "Als Teil des gesellschaftlichen Diskurses sind Games immer so politisch wie die Menschen, die sie spielen und entwickeln." (zeit.de)

BildBundle for Racial Justice and Equality auf itch.io
Nach dem Tod von George Floyd und den damit verbundenen "Black Lives Matter" Protesten wurde auch die Gaming-Szene aktiv. Während einige grosse Studios halbherzige Statements auf Social Media veröffentlichten, hat das Indiegame-Portal itch.io hat 1'500 Games in einem "Bundle for Racial Justice and Equality" geschnürt und für 5 US-Dollar zum Download angeboten. Damit wurden 8 Millionen Dollar gesammelt, welche an Institutionen, die sich gegen Rassendiskriminierung einsetzen, gespendet wurden. Daneben haben League of Legends Entwickler Riot Games und das Indie-Studio Kei Entertainment eine Million Dollar, die Entwickler von Pokemon Go, Niantic, sogar 5 Millionen an gemeinnützige Organisationen gespendet. #Blacklivesmatter ist also auch in der Gaming-Szene angekommen.

BildBlitzchung in Hearthstone-Livestream
Im Oktober 2019 skandierte der Hearthstone-Spieler "Blitzchung" anlässlich eines Turniers "Free Hongkong" Parolen und wurde deshalb vom Spielestudio Blizzard für ein Jahr aus sämtlichen Turnieren ausgeschlossen und das Preisgeld wurde ihm aberkannt. Was folgte war ein Shitstorm, #Blizzardboycott wurde über Twitter zum Trend und es gab Demonstrationen vor der Blizzcon im November 2019. Letzten Endes wurde die Strafe gegen "Blitzchung" auf ein halbes Jahr gekürzt, aber die Geschichte bleibt. Mehr dazu auf zeit.de

BildThe Division 2
"Kommt und seht in der private Beta, wie ein echter Regierungs-Shutdown aussieht." Mit dieser Einladung warb im Februar 2019 das Gamestudio Ubisoft für den Shooter Division 2 - nachdem Ende Januar der bis anhin längste Shutdown der US-Regierung zu Ende ging. Klingt ziemlich politisch.. auch wenn ein Vertreter von Ubisoft im Jahr zuvor insistierte, Division 2 verbreite  keine politischen Statements und sich Ubisoft kurz nach der gewagten Aussage zur private Beta entschuldigte.

Weitere Hintergründe

  • Podcast-Reihe: Games und Politik (Deutschlandfunk)
  • Podcast: Politik in Games (t3n.de)​
  • Eugen Pfister: was haben Games mit Politk zu tun? (RaBe-Info)
  • Gamescom congress 2020: Diskussionen rund um Politik & Games

Unterrichtsidee

Grundsätzlich ist das Thema eher für Jugendliche im Zyklus 3 oder in der tertiären Ausbildung gedacht, deshalb findet das Modul wahrscheinlich auch keinen Platz in der erstmaligen Durchführung der Game-Zone mit 6. Klässler/innen.
Eine Unterrichtsidee ist noch in der Entwicklung..
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